Pionierprojekt für zirkuläres Bauen in der beruflichen Grundbildung gestartet

Olten, 26. Juni 2024 – Der Verein Future Perfect hat mit dem Projekt "Future Perfect Zirkuläres Bauen" ein wegweisendes Vorhaben zur Integration der Kreislaufwirtschaft in die berufliche Grundbildung der Raum- und Bauplanung ins Leben gerufen. Mit Future Perfect in der Gesamtprojektleitung wird das Projekt in einem Konsortium mit dem Berufsverband Plavenir, dem Verband der Lehrpersonen der Zeichnerberufe Constructa und dem Lehrmittelverlag LernMedien-Architektur GmbH umgesetzt. Future Perfect Zirkuläres Bauen vermittelt den Lernenden Kompetenzen rund um das Weiter- und Wiederverwenden von Materialien und Bauteilen in der Baubranche. Dazu stellt Future Perfect digitale Kurse zur Verfügung, bildet Lehrpersonen weiter und leitet Workshops in Überbetrieblichen Kursen. Der Testlauf ist auf das Frühjahrssemester 2025 angesetzt. Nach der Testphase sind die Angebote von Future Perfect Zirkuläres Bauen für Schulen ab Herbstsemester 2025 erhältlich.

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zum nachhaltigen Bauen

Die Bauwirtschaft ist eine der ressourcenintensivsten Branchen in der Schweiz: Jährlich werden rund 62 Millionen Tonnen Material verbraucht und 74 Millionen Tonnen Abfall erzeugt. Durch die Weiter- und Wiederverwendung von bestehender Infrastruktur oder Teilen davon, sind grosse CO2-Einsparungen möglich. Neue Gebäude müssen unter effizienter Nutzung möglichst nachhaltiger Ressourcen so gebaut werden, dass sie modular nutzbar und zerlegbar sind. Dies minimiert den Ressourcenvebrauch heute und in der Zukunft, was nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch mittel- und langfristig ökonomisch sinnvoll ist. Das Projekt "Future Perfect Zirkuläres Bauen" zielt darauf ab, diese Prinzipien frühzeitig in der Ausbildung von Bau- und Raumplanungsberufen zu verankern und damit zukünftigen Architekten und Ingenieuren wichtige Kompetenzen für das nachhaltige Bauen mit auf den Weg zu geben.

Zielgruppen

Das Projekt richtet sich hauptsächlich an Lernende und Lehrpersonen der Raum- und Bauplanung, insbesondere der Fachrichtungen Architektur und Ingenieurbau. Aber auch andere Berufe der Baubranche mit Bezug zu planerischen Aspekten werden adressiert. Die Zusammenarbeit mit den relevanten Akteuren der Branche, insbesondere den Verbänden Plavenir und Constructa sowie zahlreichen Anwendungs- und Wissenspartnern wird das Projekt breit abgestützt.

Umfangreiche Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Future Perfect wird über die nächsten drei Jahre verschiedene Weiterbildungsmassnahmen und digitale Lernangebote entwickeln und umsetzen:

• Weiterbildung für Lehrpersonen: Lehrpersonen werden in ganztägigen Schulungen .in das zirkuläre Bauen eingeführt und lernen die Anwendung von Future Perfect kennen. 
• Digitale Kurse für die Grundbildung: Entwickelt und angeboten werden verschiedene digitale Kurse zu den Grundlagen des zirkulären Bauens, der Ökobilanzierung von Gebäuden, der Wiederverwendung sowie des Bauens mit natürlichen Rohstoffen wie Holz und Lehm, welche die Lernenden auch im Selbststudium nutzen können.
• Workshops für überbetriebliche Kurse: In einem Planspiel  wägen die Lernenden die Verwendung von neuen und gebrauchten Bauteilen gegeneinander ab unter Berücksichtigung von Preis, Verfügbarkeit und ökologischen Aspekten.  
• Projektarbeiten und Projektwettbewerbe: Lernende wenden Ihre Kompetenzen in Projektarbeiten an konkreten Beispielen an und können zukünftig an Projektwettbewerben teilnehmen, bei denen auch Aspekte der Kreislaufwirtschaft beurteilt werden.

Finanzierung

Das Projekt wird durch die finanzielle Unterstützung der Minerva Stiftung und des Bundesamtes für Umwelt ermöglicht. 

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